1. Wer nicht nach Washington gehen sollte…
 Copyright für Logo: American University Grau mein Freund ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum. Wer diesen Satz für Teufelszeug hält und in der Uni am liebsten in der Bibliothek sitzt, braucht nicht nach Washington kommen. Denn hier trifft er auf die Praxis in Praktikum und Studium, kein Auge bleibt trocken, jeder muß Fragen stellen, wer nicht neugierig ist auf die Menschen, die in Washington Weltpolitik machen und die Weltwirtschaft auf Trab halten, und wer Angst vor Eichhörnchen hat, die in Washington jeden grünen Fleck bevölkern, sollte schön zu Hause bleiben.Und wie man ins Land der Auslandsstudiumsträume kommt, verraten Balthas Seibold und Michael Brüggemann gerne weiter. Wer also nach dem Lesen dieser Seiten weitere Informationen braucht, maile schleunigst an eine der folgenden Adressen oder rufe an: |
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2. Was darfs denn sein? Fachwahl à la carte…
Das Washington Semester ist ideal für alle, die einmal ein anderes Fach als zu Hause ausprobieren wollen. Wer sich engagiert, kommt gut mit und braucht sich um gute Noten nicht zu sorgen. Die verschiedenen Programme haben aber unterschiedliche Stärken.Ausführliche Informationen zu den einzelnen Programmen gibt es auf der “Webseite des Washington Semester Programs. Viel wichtiger als die nackte Information ist ja aber bekanntlicherweise die Analyse, und deshalb hier eine (subjektive) Einschätzung der einzelnen Programme .. |
Foreign Policy | J (Christian Maisch) Intensives Vollzeitprogramm für Politikjunkies, hervorragende Speaker rund um die UhrL Rund um die Uhr. |
Economic Policy | J (Sue Headlee) Leichter Einstieg auch für Nicht-Ökonomen, interessant: Soziale Aspekte von Globalisierung, Besuch von Weltbank u. IMF.L Für Vollblut-Wirtschaftler vielleicht zu politisch. In der ersten Hälfte stark Amerika-zentriert. |
Journalism | J Netter Einstieg, viel Freizeit.L Akademisch etwas schwächer. Zuviele Deutsche. |
Business & Trade | J Sehr praxisnah, relativ viel Freizeit.L Nach dem 6.Semester BWL wohl schon bekannt. |
Peace & ConflictEnvironment & Development | J Interessante Exkursion, einmalige Gelegenheit, dies so zu studierenL Weit mehr als tausend Dollar Zusatzkosten. (Auch International Environment & Development!) |
JusticePublic LawArts &Architecture | (?) Schwer einzuschätzen. Alle drei Programme werden stärker von Amerikanern und weniger von internationalen Studenten frequentiert. Justice und Public Law sind mit jenen Undergraduates gefüllt, die amerikanische Anwaltsserien lieben und nachher zur Law School gehen |
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3. Wer bin ich, wo wohne ich und vor allem: Was esse ich? Überlebens-philosophie in DC
Um gleich zu den einfacheren Antworten überzugehen: Es empfiehlt sich, das erste Semester auf dem Campus im Dreierzimmer zu verbringen. Nur hier lernt man Amerika, wie es singt und lacht, kennen. Aber Vorsicht: “Culture shock!” (Was das ist, erklärt ein hochinteressanter Vortrag in der Einführungswoche.) Wer zwei Semester bleibt, kann leicht in der zweiten Hälfte über das Internet Privatunterkünfte finden, die teuer aber nicht teurer als ein Einzelzimmer auf dem Campus sind. Vielleicht wird die Cafeteria ja besser, ansonsten viel Glück, nicht zuviel Lasagne mit Ketchup essen und viel Spaß mit der amerikanischen Esskultur! Ein “Meal-Plan”, der mehr als 12 Menüs pro Woche enthält, ist also nur bedingt zu empfehlen. Billig, gut und in großer Auswahl kann man in Union Station essen. Europäisches Brot gibt es nah der nächsten Metro-Station (Friendship-Heights). Mexikanisch Essen-Gehen bietet sich als Alternative nah am Campus an. |
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4. Der Amerikaner an sich und wie man sich ihm nähert…
“How are you?” Diese Frage ist nicht mit einer differenzierten Beschreibung des eigenen Gemütszustandes zu beantworten. Der Fragende will kein Gespräch anfangen, sondern “Great. And you?” hören. Der “Small Talk” heißt so, weil längere Erzählpassagen aus dem eigenen Leben eher unerwünscht sind. Dagegen darf man mit jedem in jeder Situation einen “Small-Talk” anfangen. Keine Hemmungen, nur nach lebenslanger Übung erreicht man die amerikanische Perfektion dieser Kommunikationsform! Noch ein praktischer Tip, um einmal von den vielen internationalen Studenten auf dem Tenley Campus loszukommen: Auf dem Main Campus entfalten tausenderlei Clubs ihre Aktivitäten und wirklich jeder ist willkommen mitzumachen. Ausprobieren: “Ball Room Dancing”, dann hat man auch am Wochenende Alternativen zu Disko und Bar! |
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5. Wie man in zwei Wochen fünf Praktika findet
Washington lebt von Praktikanten. Seit Clinton ist das ganz offiziell. Deshalb braucht sich niemand um einen Praktikumsplatz zu sorgen. Das Weiße Haus hat nie aufgehört, Praktikantinnen aus dem Washington Semester Program zu nehmen. Nur das Foto mit dem Präsidenten gibt es jetzt nicht mehr. Vorausbewerbungen von Deutschland aus sind nicht nötig, es sei denn, man will zu einer deutschen Institution. ARD: “Praktikum in anderthalb Jahren.” DPA: “Da müssen Sie sich erst einmal bei der Zentrale in Hamburg bewerben.” NBC: “Morgen kannst Du anfangen.” Es empfiehlt sich aber, aus Deutschland eine “Recommendation” – egal von wem, aber in jedem Fall auf Englisch – mitzubringen.Man kann übrigens auch Praktikum und Studium in unterschiedlichen Bereichen absolvieren. Auf Anfrage gibt die American University auch die Praktikumsliste für Journalismus an jemandem aus dem Foreign Policy Semester weiter. |
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6. Wie man zu Geld kommt
Das Washington Semester Program ist teuer – sagen wir als unbedarfte Deutsche, wenn wir 4000 Dollar Gebühren und noch mal ein bisschen mehr als das gleiche für Lebenshaltung an die Uni-Kasse überweisen müssen.Dabei zahlt der gewöhnliche Amerikaner den doppelten Preis (Studiengebühren), ohne mit den Wimpern zu zucken. Die halbierten Gebühren sind übrigens eine Art Exotik-Prämie für Ausländer.Wie aber kann man das Geld aufbringen? Es bleiben nur wenige Möglichkeiten a) reiche Eltern, Lottogewinn, Bankraub u.a. b) Stipendium (z.b. von DAAD oder Bafög-Amt) c) Gebührenerlass von AU – der ist aber nur bei besonders guten Leistungen und ab dem zweiten Semester möglich. d)Wer in Atlantic City, der Casino-Stadt vor Philadelphia kein Glück hat, kann auch auf dem Campus Geld verdienen. Das Programm heißt “Work Studies” und man kann entweder für knapp 14 Mark pro Stunde in der Cafeteria schuften oder bequem an der Rezeption sitzen. Aber vorsicht: 4000 Dollar verdient man damit auch nicht! |
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7. Wie man weg kommt
Auch wenn mancher amerikanische Kommilitone noch nie Bus gefahren ist, “Going Greyhound” ist nicht gefährlich, sondern eine erlebnisreiche und billige Art in wenigen Stunden nach New York, Philadelphia und und ans Meer zu kommen. Wer noch nie in Harlem übernachtet hat, sollte mal die Pension “Giselle” ausprobieren (212-666-0559), die auch im Lets Go USA empfohlen wird, dem ultimativen Reiseführer für die USA Rundreise.