Berlin - Frankfurt- Lima - Paris. Die Reiseroute im Stiftungskollegjahr.

Berlin – Frankfurt- Lima – Paris. Die Reiseroute im Stiftungskollegjahr.

Was Balthas Seibold im Stiftungskolleg für Internationale Aufgaben in Frankfurt, Lima und Paris erlebte, ist jetzt in der persönlichen sechzehnseitigen Abschlusszeitung zusammengefasst. Dort findet man das wichtigste zur Studie „Online-Content for Development“ und vier bebilderte Reportagen zum Internet in Peru. Der Abschlussbericht kann online direkt als pdf heruntergeladen werden: abschlussbericht_einseitig_web.pdf (1019 KB). Mehr Hintergründe zur Arbeit am Projekt „Online-Content for Development“ und zum Stiftungskolleg für internationale Aufgaben sind auch im ausführlichen Blog-Beitrag gleich hier unten zu finden:

Projekt „Online-Content for Development“

von Balthas Seibold – Diplom-JournalistIm Rahmen des „Stiftungskolleg für Internationale Aufgaben“ untersuchte Balthas Seibold die Nutzerbedürfnisse von Internet-Nutzern in Entwicklungsländern. Der Titel des Projekts: „Online-Content for Development – Informationsbedürfnisse von Internet-Nutzern in Entwicklungsländern“. Dazu arbeitete Balthas Seibold in Frankfurt und Lima bei der GTZ und in Paris bei der UNESCO von September 2001 bis September 2002.

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Balthas Seibold als Lehrer eines Internet-Kurses in Peru – Teil des Projektes, dass er für das Stiftungskolleg für Internationale Aufgaben durchführte / Photo: Balthas Seibold / (c) 2002

Frankfurt – Lima – Paris. Wie Balthas Seibold sein Projekt durchführte

„Informationsbedürfnisse in Entwicklungsländern“ als Projekt

Und wie könnte die GTZ davon profitieren, dass es in Peru unter jungen Leuten eine starke Nachfrage nach Internet-gestütztem Lernen gibt?“ fragt ein Fachplaner aus der zweiten Reihe des voll besetzten Konferenzraums im Haus zwei der GTZ-Zentrale in Eschborn bei Frankfurt (mehr zur Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit – GTZ unter http://de.wikipedia.org/wiki/GTZ  ).
Es ist der 22. Mai 2002. Balthas Seibold hat gerade vor etwa 40 Fachleuten der GTZ einen Vortrag über seine Erfahrungen mit dem Internet in Peru gehalten. Dort untersuchte er die Informationsbedürfnisse von Internet-Nutzern. Der Vortrag in der Zentrale der größten deutschen Organisation der Entwicklungszusammenarbeit ist ein wichtiger Baustein im Projekt, das Balthas Seibold von September 2001 bis September 2002 für das Stiftungskolleg für Internationale Aufgaben durchführte. Der Titel: „Online-Content for Development – Informationsbedürfnisse von Internet-Nutzern in Entwicklungsländern“. Die Mission: Empfehlungen ausarbeiten, welche Online-Inhalte in Entwicklungsländern besonders gefragt sind. Und daher von Organisationen wie der GTZ besonders berücksichtigt werden sollten. Im vollbesetzten GTZ-Konferenzraum kommt der Vortrag sehr gut an. Über eine Stunde wird nach der Präsentation lebhaft diskutiert. Zum Beispiel darüber, ob das Internet ein Medium sein könnte, durch das die GTZ wieder näher an die „End-Verbraucher“ ihrer Beratungsprozesse herankommt. Online-Kurs für arbeitslose Jugendliche statt Beratung des Arbeitsministers? Die Handouts mit den Thesen des Vortrags sind bald vergriffen.


Strategischer Start in Frankfurt

Für Balthas Seibold war der Vortrag im Mai 2002 eine Rückkehr. In der GTZ-Zentrale in Frankfurt hatte sein Projekt im Oktober 2001 begonnen. Sein erster Arbeitsaufenthalt des Stiftungskollegs fand im „Strategischen Projekt Wissensmanagement / Informations- und Kommunikationstechnologien“ der Abteilung „Planung und Entwicklung“ der GTZ  statt. Hier erarbeitete er die Grundzüge seines Projekts: Was ist eigentlich „Online-Content“ für Entwicklungsländer? Wie kann man die Beliebtheit von Internet-Inhalten messen? Gleichzeitig baute Balthas Seibold im GTZ-Projekt ein Wissensportal zum Thema Internet in der Entwicklungszusammenarbeit auf (mehr zum Wissensportal (Archivierte Website – Version 2004), besuchte mehrere Fachkonferenzen zum Thema und knüpfte Kontakte zur GTZ nach Peru. 

Case Study Internet in Peru

karte_peruHier startete ab Februar 2002 die zweite Phase des Projektes. Ein passender Zeitpunkt, denn zeitgleich plante das Programm „Ländliche Entwicklung“ der GTZ in Peru ein Projekt zu den Möglichkeiten von Internet im ländlichen Raum (mehr zum Programm Ländliche Entwicklung unter http://www.gtz-rural.org.pe/ Jetzt im Online-Archiv). Peru wurde zudem vom BMZ zu einem der fünf IKT-Pilotländer der Bundesregierung ausgewählt (eine Studie des ZEF im Auftrag des BMZ zu den fünf Pilotländern fand sich unter http://www.zef.de/zef_englisch/propro_neu/information_and_communications_technology.htm).
Balthas Seibold untersuchte in Peru exemplarisch die Nutzerbedürfnisse in Entwicklungsländern und beriet gleichzeitig die GTZ bei der Modellierung ihres Projekts. Das Kernstück der Untersuchung: Mit einem Online-Fragebogen wurden Internet-Nutzer in peruanischen „Cabinas Publicas“ zu benötigten Online-Inhalten befragt.

 

„Cabinas Publicas“ sind öffentliche, meist kommerzielle Internetzugänge, über die die Mehrzahl aller Internet-Nutzer in Entwicklungsländern Zugang zum Internet erhält. Über einen Monat lang reiste Balthas Seibold im ganzen Land umher (unter anderem Lima, Cajamarca, Jaén und Piura), besuchte „Cabinas Publicas“ und zeigte den Besuchern an ihren Computern den Link zu seinem Fragebogen. Fast alle füllten ihn sofort aus. Mit vielen kam Balthas Seibold ins Gespräch. Die Nutzer freuten sich sichtlich, dass einmal jemand fragte, was sie wollen und suchen. Über 60 ausgefüllte Fragebögen aus sieben Cabinas Públicas und einem Telezentrum hatte Balthas Seibold schließlich als e-mail in seiner digitalen Mailbox, dazu mehrere Experteninterviews, Logfiles, in denen die Seitenbesuche des Browsers archiviert werden und persönliche Interviews mit Nutzern von Cabinas Públicas.

 

Content Strategien in Paris

Genug Stoff für eine Auswertung. Diese führte Balthas Seibold in Paris durch, wo der letzte Arbeitsaufenthalt des Kollegjahres stattfand. Die UNESCO bot sich an, da diese Weltorganisation das Mandat für Kommunikationspolitik auf internationaler Ebene hat (mehr zur UNESCO unter http://www.unesco.org/). Zudem ist eines der neuen Schwerpunktthemen der gesamten Organisation der Beitrag der Kommunikations- und Informationstechnologien zur Wissensgesellschaft (mehr dazu unter http://www.unesco.org/webworld/). Verantwortlich für die Implementierung dieses Themas ist innerhalb der UNESCO das Büro für strategische Planung (mehr dazu unter http://www.unesco.org/bsp/). Ein passender Ort für Balthas Seibold, der von hier aus den Überblick über die einzelnen Sektoren wie Kommunikation und Erziehung erhielt. So nahm er für das Strategie-Büro an einer multisektoralen Taskforce teil, die den UNESCO Webauftritt zu „Knowledge-Portalen“ umbauen soll. Ein weiterer Höhepunkt des Arbeitsaufenthalts: Eine Konferenz in Mainz, die auf den Weltgipfel „Informationsgesellschaft“ vorbereitete (mehr zur Konferenz unter http://www.unesco.org/wsis-mainz-2002). Zurück in Paris schrieb Balthas Seibold weiter an der abschließenden Studie, die die wichtigsten Ergebnisse des Projektes zusammenfasst (mehr unter Publikationen). Die Studie soll auf Deutsch, Englisch und Spanisch vorliegen. Sie wird an Schlüsselpersonen in GTZ und UNESCO sowie weitere Interessierte verteilt und im Internet publiziert werden (Adresse: http://www.webwort.de , voraussichtliches Erscheinungsdatum: November 2002).

Am Ende des Dreisprungs Frankfurt – Lima – Paris stehen damit praktische Empfehlungen für internationale Organisationen, welche Online-Inhalte Nutzer in Entwicklungsländern besonders interessieren (mehr dazu unter Studie: Qualität v. Onlineinhalten).. Ein Projekt-Erfolg, der ohne das Jahr des Stiftungskollegs nicht möglich gewesen wäre.

 

Grafik – Ablauf des Projekts im Kollegjahr

grafik_kollegjahr

 

Name-Dropping – Partnerorganisationen des Jahres

 

Historisches gtz Logo. Copyright: gtz

Historisches gtz Logo. Copyright: gtz

Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH
Strategisches Projekt Wissensmanagement / Informations- und Kommunikationstechnologien (Oe 4000),
Eschborn, Deutschland
Bei Gudrun Littmann-Schmidt, Projekt-Leiterin
Mitarbeit von Oktober bis Dezember 2001
  logopdr Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH
GTZ-Büro Peru / Programm Ländliche Entwicklung
Lima, Peru
Bei Dr. Helmut Eger, Programmleiter Ländliche Entwicklung Peru
Mitarbeit vom Januar bis März 2002
  unesco United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO)
Büro für strategische Planung
Paris, Frankreich
Bei Dr. Hans d’Orville, Direktor des Büros für Strategische Planung
Mitarbeit vom April bis August 2002

 

Weitere Informationen …

Offline:

… liefert die 16seitige Abschlusszeitung „Das Kollegjahr“: Dort findet man unter anderem das wichtigste zur Studie „Online-Content for Development“ und vier bebilderte Reportagen zum Internet in Peru. Der Abschlussbericht kann zum Ausdrucken direkt als pdf heruntergeladen werden: abschlussbericht_einseitig_web.pdf (1019 KB).

Online:

… mehr zur Studie „Studie: e-learning & e-rotik – Welche Online-Inhalte fragen Internet-Nutzer in Peru nach?“ als ein Produkt des Projekts liefert die Seite Studie: Qualität v. Onlineinhalten.

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